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LebensGut Cobstädt e.V. - Thüringer Obstraritätenpfad

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Projektbeschreibung „Thüringer Obstraritätenpfad“ am Jakobsweg


PDFFaltblatt im PDF-Format

1. Titel des Vorhabens

Maßnahmen zum Erhalt der bedrohten Kulturpflanzenvielfalt, Bewahrung der Kulturlandschaft und Biodiversität entlang des Jakobsweges – Aufbau eines einzigartigen Genpools für obstgenetische Ressourcen.

Initiative / Kurztitel:

1000 alte Obstsorten für den Thüringer Obstraritätenpfad entlang des Jakobsweges

2. Kontakt zur Anmeldung für Baumpflanzaktionen

LebensGut-Cobstädt e.V.
Schulplatz 8
99869 Drei Gleichen OT Cobstädt
Thomas Penndorf
 

Projektpartner:

 

3. Gegenstand und Zielsetzung des Projekts

Vision - Eine andere Welt ist pflanzbar!

blühender BaumEs gibt einen wunderbaren Weg die bedrohte Kulturpflanzenvielfalt für kommende Generationen zu bewahren und die beeinträchtigte Kulturlandschaft zu neuer Schönheit zu erwecken.

Es werden vorerst für 1000 alte, seltene und vom Aussterben bedrohte Obstsorten und Blüstreifenanteile Patenschaften vergeben. Unsere Initiative organisiert in Kooperation mit Landwirtschaftsbetrieben, Umweltämtern und den Gemeinden die Anlage von Blühstreifen und Durchfürung von Baumpflanzaktionen.

Durch die öffentlichkeitswirksame Pflanzaktionen, die wir gemeinsam mit Schulklassen, Kindergärten und Interessierten Menschen realisieren, werden 1000 Obstbäume entlang des Jakobsweges zwischen Weimar und Eisenach und darüber hinaus gepflanzt. Dadurch entsteht der Thüringer Obstraritätenpfad ein für alle Menschen frei zugänglicher Genpool für viele alte, seltene vom Aussterben bedrohte Obstsorten.

Die lebende Genbank ist in ihrem Umfang bzgl. alter Kulturpflanzen in Deutschland einzigartig und bildet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt dieses Kulturerbes für zukünftige Generationen. Sie ist eine kreative Antwort auf die Bestrebungen einiger global agierender Konzerne die freien genetischen Ressourcen zu privatisieren und zu manipulieren.

Gemeinsame Baumpflanzaktionen mit den Baumpaten, Herbergseltern, Schulklassen, politischen Gemeinden, Kirchgemeinden und Umweltinitiativen beleben den Jakobsweg und geben der Gesellschaft wichtige Impulse. Der Jakobsweg könnte eine weitere Botschaft haben und an Attraktivität gewinnen. Die blühende und „essbare bzw. schmackhafte“ Landschaft entlang des Pilgerweges, sowie Informationen zu den Baumpflanzaktionen, bewegen künftig mehr Menschen dazu, sich aktiv für den Erhalt alter Obstsorten und der Umwelt einzusetzen und mehr Verantwortung zu übernehmen.

Zur Umsetzung dieses Projektes, das sich über den ökumenischen Pilgerweg hinaus entfalten könnte, wäre es sinnvoll, eine „Jakobs“-Stiftung ins Leben zu rufen.

Anlass für das Projekt

Freie Kulturpflanzenvielfalt in Gefahr
Noch vor gut hundert Jahren gab es in allen Regionen Deutschlands eine schier unerschöpfliche Vielfalt an Nutzpflanzen, insbesondere Obstsorten, die in Geschmack, Aussehen und Verwendung allen Wünschen gerecht wurden.

Wer kennt noch den Apfel namens "Ruhm von Thüringen", die Sauerkirsche "Hochgenuss von Erfurt" oder die Birne "Nordhäuser Winterforelle"? Diese Obstraritäten sind heute nur noch zum Teil der älteren ländlichen Bevölkerung bekannt.

Die bedeutende Geschichte und Tradition der Obst- und Nutzpflanzenzucht, die im Raum Gotha bis Weimar betrieben wurde, ist in Vergessenheit geraten. Vor dem Hintergrund des massiven Verlustes von Nutzpflanzensorten in den vergangenen Jahrzehnten sollen Impulse für eine Wiederbelebung, Bewahrung und Erneuerung dieser Vielfalt gegeben werden. Der Verein benötigt weitere Flächen, um die alten Sorten, sowie neue interessante Zufallssämlinge in der Region zu etablieren, und sucht gute Möglichkeiten Menschen für den Erhalt der Kulturpflanzenvielfalt zu begeistern.

Globale Konzerne privatisieren, monopolis

ieren und manipulieren die genetischen Ressourcen, sie beherrschen bereits 90% des „Dritten-Weltmarktes“. Es besteht eine große Gefahr, dass die Menschheit dadurch in Abhängigkeit gerät und zum „Spielball“ dieser Konzerne wird. Für die junge Generation geraten die Sorten und das Wissen darüber bereits in Vergessenheit und gehen dadurch unwiederbringlich verloren.

Das Projekt ist auch so ausgerichtet, dass auch neue interessante Sämlinge bzw. Varietäten in Umlauf gebracht werden, um der traditionellen Pflanzenzucht neue Impulse zu geben.

Es ist Zeit, gemeinsam für den Erhalt unseres Kulturerbes Verantwortung zu übernehmen.

                                                                                                                                                                                                                                            

Rückgang der biologischen Vielfalt
Der ökumenische Pilgerweg verläuft zwischen Erfurt und Gotha durch öde, ausgeräumte Landschaften.

Viele Obstbäume sind bereits sehr alt und seit langem keinem Baumschnitt mehr unterzogen worden.

Eine große Anzahl von Obstbäumen ist abgestorben oder fehlt bereits. Es gibt kaum noch Blühstreifen bzw. ökologische Nischen.

Ausgangssituation

Der gemeinnützige Verein LebensGut-Cobstädt e.V. hat sich der Erhaltung der biologischen Vielfalt und seltener, lokaler und regionaler Obstsorten verschrieben und dazu verschiedene Projekte und vielfältige Aktionen durchgeführt.

Durch den Aufbau des Naturerlebnis-Schaugartens „Arche der Vielfalt“ in Cobstädt entstand als "lebende Genbank" ein einzigartiges Genreservoir von alten und besonderen Obstsorten und Nutzpflanzen. Hauptziel dieser Einrichtung ist es, das Kulturerbe an obstgenetischen Ressourcen und die Kulturlandschaft vor allem in der Region Mittelthüringen zu erhalten, und junge und alte Besucher auf dieses Thema aufmerksam zu machen.

Seit 2005 wird durch den Zweckbetrieb des Vereins eine Baumschule in Cobstädt betrieben. Dort werden Unterlagen mit Edelreisern der im Gebiet vorhandenen Sorten und Varietäten veredelt und aufgezogen. Die oftmals seltenen Obstsorten und -varietäten sollen dadurch vor dem Verschwinden bewahrt werden bzw. für künftige Generationen erhalten werden.

Bis heute wurden in der Baumschule über 1000 verschiedene Sorten und Varietäten gesammelt und erhalten.

Ein Tätigkeitsschwerpunkt des Vereins LebensGut Cobstädt e.V. ist es, die Bevölkerung und vor allem die junge Generation für die Erhaltung der biologischen Vielfalt und Sortenvielfalt sowie für eine vielseitige Kulturlandschaft zu begeistern. Der Verein bietet dazu u. a. die Übernahme von Baumpatenschaften in zwei Varianten („Erhalterpatenschaft“, „Selbstversorgerpatenschaft“) an.

Der Verein LebensGut-Cobstädt e.V. hat für die Umsetzung des Projektes das Einverständnis verschiedener Landeigentümer wie z.B. die evangelischen Kirchgemeinden und die Gemeinde Drei Gleichen. Des Weiteren ist im Laufe der letzten 5 Jahren durch eine gute Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit ein breites „Unterstützernetzwerk“ von Vereinen, Bürgern, Schulen, Kirchgemeinden, verschiedenen Ämtern und Vertretern aus der Politik entstanden. Jährlich werden viele Veranstaltungen und Aktionen zum Thema Kulturpflanzenvielfalt und biologischer Vielfalt durchgeführt, beispielsweise Naturerlebnisprojekttage mit Schulen und Baumpflanzaktionen, die zweimal im Jahr stattfinden.

 

Maßnahmen

Im Projekt sollen Maßnahmen zur Erhaltung der biologischen Vielfalt und der Sortenvielfalt umgesetzt werden. Obstbäume sollen gepflanzt und für mindestens drei Jahre gepflegt werden. Durch eine ideenreiche Öffentlichkeitsarbeit sollen weitere Mitgestalter und Unterstützer gewonnen werden. Vorhandene Möglichkeiten der Obstverwertung sollen ausgebaut und neue Konzepte entwickelt werden.

1. Eine bessere Welt ist pflanzbar! Aufbau eines (Thüringer) Obstraritätenpfades entlang der Jakobsweg-Route

Durchführung, Organisation, Planung von Baumpflanzaktionen mit hochstämmigen Obstbäumen im Bereich zwischen Gotha und Weimar und darüber hinaus. Mehrere Hundert verschiedene, teilweise sehr seltene heimische Obstsorten (Äpfel, Birnen, Pflaumen, Süß- und Sauerkirschen, Quitten, Nussbäume, Renekloden, Aprikosen etc.), werden im Laufe der nächsten Jahre mit den Baumpaten, also Pilgerreisenden, Herbergseltern, Gemeinden, Schulen, Lebensgemeinschaften, Projekten und Umweltinitiativen, die sich entlang des Weges befinden, gepflanzt werden.

Eine Pflege der Neupflanzungen für die folgenden Jahre ist vorgesehen und erforderlich. Die Flächenplanung mit entsprechender Öffentlichkeitsarbeit (PR, Zeitungsartikel etc.) um Grundstückseigentümer für die Idee zu gewinnen und die entsprechenden Genehmigungsverfahren für die Pflanzungen z.B. auf Gemeindeflächen, Wegrändern etc. werden in Zusammenarbeit mit einem Planungsbüro professionell realisiert.

Um die Kulturlandschaft langfristig zu erhalten, ist es notwendig, wieder hochstämmige Obstbäume zu pflanzen. Meist handelt es sich dabei um größere Lückenbepflanzungen, da viele alte Obstbäume abgestorben sind oder bereits fehlen.

An alten, bereits vorhandenen Bäume sollen im Rahmen unserer Möglichkeiten ebenfalls ein Erhaltungsschnitt sowie Pflegemaßnahmen vorgenommen werden, da sich diese in einem schlechten Zustand befinden.

Das Nebeneinander von alten und jungen Obstbäumen bewirkt eine enorme ökologische Aufwertung der landwirtschaftlichen Wege und damit des Pilgerweges.

Es wird ein wichtiger Beitrag zum Aufbau von Biotopverbunden geleistet, da die Bäume Nahrung und Deckung bieten. Vielen Tierarten wird es auf diese Weise ermöglicht zu wandern, und andere Biotope zu erreichen.

Bei der Auswahl des Pflanzgutes wird darauf geachtet, dass alte, regional bewährte Obstsorten verwendet werden. Die Bäume werden aus der eigenen Baumschule, die speziell für den Erhalt der Regionalen Sorten aufgebaut wurde, bezogen. Die Sorten sind optimal an den Standort angepasst, so dass ein schneller und guter Anwuchs gewährleistet werden kann.

Es entsteht ein einzigartiger „Biotopverbund“ in dem sich biologische Vielfalt besser entfalten kann und wertvolle obstgenetische Ressourcen für künftige Generationen bewahrt werden: Die Region der Vielfalt.

2. Blühende Landschaften

Durch die Gründung der gentechnikfreien Region Mittelthüringen vor einigen Jahren bestehen gute Kontakte zu den hier ansässigen Landwirtschaftsbetrieben.

Es ist bereits gelungen den einen oder anderen Betrieb zur Anlage von Blühstreifen zu bewegen. Dies0 soll nun auch für die Felder am Jakobsweg vermittelt werden. Die EU wird ab 2015 die Anlage von Blühstreifen als obligatorische Maßnahme einführen, so ist dieser Punkt zeitnah nur noch eine Frage der Kommunikation und Planung.

 

3. Erhalt durch Nutzung - Vermarktung und Verarbeitung des Obstes

Es sollen zur Pflanzung auch Sorten, die für eine bessere und vielseitigere Nutzung und Vermarktung (Saft, Tafelobst, Trockenfrüchte, Brotaufstriche, Spirituosen) geeignet sind, verwendet werden. Mittelfristig könnte bei Interesse auch eine Erzeuger- Verbrauchergenossenschaft, die als Schnittstelle zwischen Angebot und Nachfrage die lokale Versorgung mit gesunden Lebensmitteln organisiert, gegründet werden. Hier könnten auch bereits vorhandene Genossenschaftsmodelle wie die TÖN aus Nottleben Pate stehen oder beteiligt werden. Die Infrastruktur (Wirtschaftsküche, mobile Saftpresse, Lagermöglichkeiten etc.) des LebensGut Cobstädt e.V. stehen auch zur Nutzung zur Verfügung.

4. Öffentlichkeitsarbeit: Aktivierung und Ausweitung des Unterstützerkreises

Der bisherige Erfolg der Arbeit des Vereins LebensGut-Cobstädt e.V. beruht u. a. auch darauf, dass er es verstanden hat, in der Öffentlichkeit nicht nur das nötige Verständnis für Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege, sondern auch Interesse daran zu wecken.

Dadurch konnte ein größerer Unterstützerkreis mit vielen Freunden, zwei Pfarrerinnen, populären Persönlichkeiten wie zwei Bürgermeistern, regionalen Politikern, den Grünen Thüringens, der AG Nachhaltigkeit der Hochschule in Erfurt und der Vizepräsidentin Katrin Göring Eckart aufgebaut werden. Alle benannten Unterstützer haben bereits Baumpatenschaften auf den Flächen des Vereins übernommen und auch selber Bäume gepflanzt.

Die Gründung einer Stiftung, sowie die Schirmherrschaft einer bedeutenden Persönlichkeit für die Initiative „1000 alte Obstsorten für den Jakobsweg! “ werden in Erwägung gezogen. Gelder könnten von der Software AG Stiftung, den Sparkassenstiftungen, dem Umweltamt, den Gemeinden, der Evangelischen Kirche, regionalen Sponsoren wie der Immobilienagentur Freiraum, über Baumpatenschaften und vielem mehr eingeworben werden.

Eine repräsentative Auswahl besonderer Obstbäume bzw. Obstsorten (ca. 100) wird mit kurzen Steckbriefen beschriftet. Darin werden die Sorten mit ihren Besonderheiten beschrieben und auch mit Abbildungen versehen, so dass man sich auch außerhalb der Vegetationsperiode ein Bild über die Schönheit und Eigenschaften der Früchte machen kann. Weitere Schautafeln entlang des Weges könnten unmittelbar mit der biologischen Vielfalt in Verbindung stehende Themen beleuchten.

Um den Erfolg der oben beschriebenen Maßnahmen langfristig abzusichern ist es notwendig, den Menschen der Region

  1. den ökologischen, aber auch den praktischen Wert der Sortenvielfalt anschaulich zu erklären
  2. die Notwendigkeit der Projektmaßnahmen zu erläutern
  3. vor allem auch Kinder und Jugendliche für den Naturschutz im Allgemeinen und für die Streuobstwiesen im Besonderen zu gewinnen

Um diesem Anspruch gerecht zu werden sollen Vorträge gehalten und Führungen organisiert werden. Gemeinsam mit den Paten sollen Ernteaktionen stattfinden und mit der mobilen Saftpresse Saft gepresst werden.

5. Dokumentationen

Zur Erfassung des Projektfortschrittes und der Projektergebnisse sind die Projektflächen im Ausgangszustand zu fotografieren. Dem gegenüber zu stellen sind die Ergebnisse der Projektmaßnahmen (Blühstreifen, Baumpflege, Baumpflanzung>.

Im Verlauf des Projektes ist eine GIS-gestützte Dokumentation zu den Projektflächen und Standorten der Bäume (Sorten) für die „Genbank Obst“ anzufertigen.

Alle Projektaktivitäten sind in Textform und möglichst mit Bildern zu veranschaulichen.

Durchgeführte Projektmaßnahmen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit und erschienene, projektbezogene Presseartikel sind ebenfalls zu dokumentieren.

Projektgebiet

Der Obstraritätenpfad soll sich entlang des Jakobsweges in Mitteldeutschland verwirklichen.

Erfolgskontrolle

Das Projekt hat zum Ziel, die Kulturlandschaft im benannten Gebiet wieder instand zu setzen. Der Erfolg des Projektes kann deshalb daran gemessen werden

  1. wie viel ha Streuobstwiesen grundinstand gesetzt wurden
  2. wie viele Obstbäume gepflanzt wurden
  3. an wie vielen alten Obstbäumen ein Erhaltungsschnitt vorgenommen wurde.

Naturschutzfachliche Begründung des Projektes

Das Projekt hat zum Ziel, die Wegränder entlang des Jakobsweges zu pflegen, durch Ergänzungspflanzungen für deren langfristigen Bestand zu sorgen und so einen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt zu leisten. Darüber hinaus soll langfristig abgesichert werden, dass das vorhandene Obst sinnvoll verwertet wird.

Projektdauer

Das Projekt hat 2013 begonnen und soll sich immer weiter entwickeln. Zur langfristigen Absicherung der Projekterfolge wird ein Folgeprojekt mit ähnlicher Zielstellung auf weiteren Wegabschnitten des Jakobsweges als sinnvoll erachtet.

4. Finanzierung und konkrete Planung

Ein Finanzierungs- bzw. Kostenplan sowie ein Ablaufplan werden bei Interesse zugesendet.